Wir hatten uns für einen einwöchigen Hotelurlaub mit All inclusive in Hurghada entschieden, um dem Winter zu entkommen. Das ist zwar nicht unsere bevorzugte Reiseform, aber für den kleinen Urlaub zwischendurch wollten wir der Sache eine Chance geben. Unsere Wahl fiel auf das Beach Albatros Resort, das seinen Namen von den Albatrossen hat, die regelmäßig auf der Wiese notlanden.

Eines will ich gleich zu Beginn klarstellen: eine Woche in Ägypten ist eindeutig zu kurz. Denn die Chancen sind groß, dass du vier Tage in unmittelbarer Nähe deiner Toilette verbringst. Wenn du Glück hast, fällt die obligatorische Starkwindperiode am Roten Meer in diesen Zeitraum. Andernfalls wirst du die restlichen drei Tage hinter einem Windschutz kauern. Oder dir Sandkörner aus allen Öffnungen deines Körpers pulen.
Die Hotelanlage
Ein erster Rundgang in der Hotelanlage stimmte uns positiv: saubere Zimmer, großzügige Pools, warmes Meerwasser mit bunten Fischen am hoteleigenen Korallenriff und reichlich Verpflegung, wo immer man hinschaute.


Familien mit Kindern haben einen eigenen Bereich mit Wasserrutschen, die einem Vergnügungspark alle Ehre gemacht hätten.

In Ägypten werden Kinder schon im Aufzug gefördert, wobei unklar bleibt, wie das konkret aussieht. Aber egal, Förderung ist immer gut.

Viel mehr gab mir der versteckte Gewichtshinweis von 100 kg pro Person zu denken. Nach dem ersten Gang zum Buffet wurde mir der Hintergrund schnell klar.
Das Buffet
Die Gastronomie bietet hier eine 24/7-Vollverpflegung an. Es gab keinen Grund zu Klagen; die einzige Zumutung war, dass man für den Mitternachts-Imbiss vom Restaurant ins Bistro wechseln musste.


Das Essensangebot in drei Restaurants war so reichhaltig, dass sogar für externe Gäste aus dem Tierreich genug übrig blieb. Der Ibis wurde schon bei den alten Pharaonen als heiliger Vogel verehrt und wird deshalb bis heute als Gast beim Mittagessen toleriert.

Am Buffet stechen zwei Gruppen besonders hervor: die Schwaben und die Russen. Die Unterschiede sind kleiner als man denken würde. Beide schaufeln sich gierig ihre Teller mit Fleischbergen voll und räumen skrupellos die letzten Scampis ab, ohne die Warteschlange hinter sich zu beachten.
Kleine kulturelle Varianten kann man bei sorgfältiger Beobachtung erkennen: die russischen Gäste lassen den größten Teil ihrer Beute auf dem Tisch stehen und holen sich einen zweiten und dritten Teller mit anderen Delikatessen. Die Schwaben essen dagegen alles auf und machen eine provisorische Kehrwoche am Tisch. Im Rausgehen packen sie sich noch etwas Proviant in Servietten ein. Ihr Leitspruch lautet: „Liebr de Mage verrenkt, als em Wirt ebbes gschenkt“.
Bei Frauen kann man die Nationalität auch am Gesicht erkennen: die Russin schmückt sich mit Russian Lips, die manchmal so extrem sind, dass das Saugen an einem Strohhalm zur Herausforderung wird.
Aufmerksame Leser fragen sich vielleicht, wie sich eine derartige Ernährungsweise auf das Gewicht auswirken mag. Das ist natürlich eine berechtigte Frage. Ich habe gehört, dass das Gehirn 25% der Kalorien im Ruhezustand verbraucht. Also wenn der Körper ruht, nicht das Hirn. Daher versuchte ich es mit einem speziellen Workout: Ich setzte mich nach dem Essen in einen Liegestuhl und dachte intensiv nach.
Weit kommt man damit nicht, aber zum Glück gibt es eine einfache Lösung, quasi ein Hausmittel, das ich selbst ausprobiert habe. Man bedient sich einfach am Abreisetag aus dem Korb mit ungewaschenem Obst für den Heimweg. Die nächsten drei Tage denkst du an vieles, aber nicht ans Essen. Aber erst beim Landeanflug aufessen! Es gilt als unhöflich, den ganzen Flug über die Bordtoilette zu besetzen.
Unsortierte Beobachtungen
Die Ägypter haben vor Tausenden von Jahren die Pyramiden gebaut, aber Treppen mit gleichmäßigen Stufen bekommen sie heute nicht mehr hin.

In der ersten Nacht wurde ich von irgendwelchen betrunkenen Vollhonks aufgeweckt, die nicht mal mehr in der Lage waren, ihre Zimmertür zu öffnen, ohne die Alarmanlage auszulösen.
Eines Vormittags lag ich auf einer Strandliege und lauschte dem beruhigenden Geräusch der Wellen am Strand. Auf der Nachbarliege döste eine Frau mit Kopfhörer. Plötzlich beugte sie sich lässig zur Seite und erbrach sich schwallartig in den ägyptischen Sand. Routiniert und diskret eilte das Personal mit Latexhandschuhen und einer reißfesten Tüte herbei und beseitigte das Malheur. Nach einer Minute war der ganze Spuk vorbei und alles ging seinen normalen Gang.
Am dritten Abend löste ich nach mehreren Drinks die Alarmanlage an unserer Zimmertür aus, als ich mit fahrigen Händen versuchte, sie zu schließen.

Direkt vor dem Hotel liegt ein Mini-Korallenriff, in dem sich unwahrscheinlich bunte Fische tummeln. Völlig mühelos kann man hier in einen roten Feuerfisch mit seinen extrem schmerzhaften Giftstacheln greifen.

Leider war das Riff ziemlich ramponiert, weil trotz ausgiebiger Hinweistafeln und Absperrungen immer wieder Touristen über die empfindlichen Korallen trampelten. Egal welcher Sprache man nicht mächtig ist, rote Fähnchen kann man eigentlich nicht missverstehen. Um dieses Rätsel zu lösen, müsste man zunächst Russisch lernen.
In ägyptischen Hotels ist es üblich, den Angestellten für jeden Handgriff ein Trinkgeld in Euromünzen zu geben. Da die ägyptischen Banken keine Münzen annehmen, wird man immer wieder vom Personal angesprochen, ob man nicht einen Sack Münzen gegen Scheine tauschen würde. Aus den Münzen kann man dann wieder Trinkgeld geben und der ewige Kreislauf des Geldes beginnt von Neuem. Aber Achtung: wer aus diesem Spiel zu spät aussteigt, muss beim Rückflug Übergepäck bezahlen, weil er mehrere Kilo an Kleingeld mit sich führt.
Das Strandliegen-Kartell und die Handtuchmafia
Endlich mal ein Hotel, das dieses unselige Liegen-reservieren mit einer klaren Ansage unterbindet.

Ich hatte natürlich gleich gecheckt, dass es hier einige wenige Liegen in erster Strandreihe und eine ganze Menge zweitrangige Liegeplätze gab. Als Frühaufsteher war mein Plan einfach und genial: um 07:00 Uhr mit einem Käffchen aus der Early-Bird-Lounge gemütlich an den Strand schlappen, eine halbe Stunde Chi Gong üben und pünktlich um 07:30 Uhr als Erster die beste Liege besetzen. Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Als ich um 07:00 Uhr an den Strand kam, waren alle Sonnenliegen in der ersten Reihe und die meisten in der zweiten Reihe bereits mit Handtüchern belegt.

Ich nahm die Challenge an und rüstete auf. Ich packte abends meinen Rucksack und schlich mich am nächsten Morgen kurz vor Sonnenaufgang an den Strand. In der diffusen Morgendämmerung war nicht viel zu erkennen, aber etwas raschelte unter den Strandpalmen.
Die ersten Sonnenstrahlen enthüllten das Geheimnis: Senioren, die kaum die drei Stufen zum Speisesaal schafften, entwickelten eine erstaunliche Agilität bei der Reservierung ihres Lieblingsplatzes. Manche belegten sogar zwei Liegen, eine am Pool, eine am Strand. Wegen der Abwechslung.
Obwohl ich versuchte, das System zu durchschauen, musste ich aufgeben. Ich war einfach nicht bereit, in meinem Urlaub den Wecker zu stellen, um eine Liege mit unverbaubarem Meerblick zu bekommen. Ich vermute, dass das Personal eine mafiöse Verbindung mit dem Senioren-Kartell einging. Denn immer wieder konnte ich beobachten, wie Geldscheine unauffällig den Besitzer wechselten.
Verlockende Zusatzangebote
Am vierten Tag begann ich vor lauter Langeweile die Sandkörner am Strand zu zählen. Zum Glück gibt es auf dem Hotelgelände zahlreiche kostenlose Zusatzangebote. Man kann zum Beispiel bei Doktor Fisch seine Füße anknabbern lassen.

Angeblich haben die Fische keine Zähne, sondern knabbern mit einem Enzym. Lecker. Man kann aber auch einfach im Meer mit den Haifischen schnorcheln. Die haben ziemlich viele Zähne.
Wer sich nicht daran stört, dass alle anderen zuschauen, wie man sich lächerlich macht, kann auf der Bühne am großen Pool ein Mitmach-Angebot nutzen. „Bauchtanz für Unbegabte“ ist sehr beliebt. Oder „Yoga für Unbewegliche“, wobei mir schleierhaft ist, wie sich der Trubel im Pool mit der Öffnung der blockierten Chakren verträgt.

Trinkfeste Gäste können eine Runde Bier-Pong spielen. Wenn man mit einem Tischtennisball in den gegnerischen Becher trifft, muss der ihn austrinken. Das Spiel endet immer damit, dass mindestens ein Spieler sturzbetrunken ist. Fortgeschrittene spielen mit Mojitos.

Wer nach so einem Spielchen gut vorgeglüht ist, kann direkt in die Schaumparty einsteigen. Hemmungen sind hier fehl am Platz.

Neben diesen attraktiven Events zum Nulltarif gibt es natürlich auch noch kostenpflichtige Zusatzangebote. Man kann Tauchausflüge mit komfortablen dreistöckigen Yachten buchen, die beim kleinsten Wind kentern. Oder sich mit dem Quad auf steinigen Pisten in der Wüste den Rücken ruinieren.
Autorisierte Schlepper saugen sich wie Blutegel an neu angekommenen Touristen fest. „Hello my friend, Massage, Massage, Hamam, Yacuzzi, Gesichtspeeling, Haarschnitt, Maniküre, Pediküre, Nasenhaare, Ohrenhaare, alles weg, inclusive Rasur, kommst du heute, zweites Mal umsonst“. Diese Vermittler sind derart freundlich und angenehm, man hat nach kurzer Zeit das Gefühl, in eine liebende Familie aufgenommen worden zu sein. Bis zu dem Moment, in dem ihnen klar wird, dass sie kein Geschäft machen. Dann kippt die Stimmung in Sekundenbruchteilen ins Gegenteil.

Preisverhandlungen mit den Schleppern sind genau so schwierig, wie in der Dusche ein Stück Seife festzuhalten – man kann sich nie sicher sein. Ich buchte eine halbstündige Kleopatramassage (7 Jahre jünger), deren Preis ich von unverschämten 125 € auf 35 € heruntergehandelt hatte. Am Abend erfuhr ich, dass unser Zimmernachbar eine einstündige Ganzkörpermassage (15 Jahre jünger) für 25 € bekommen hatte. Mist!
Das All-Inclusive-Paket beinhaltet alkoholische Getränke ohne Limit – eine perfekte Gelegenheit, seine Freunde zu einem Drink einzuladen. Das ist auch für die Hotels eine Win-Win-Situation, weil man mit alkoholisierten Gästen hervorragende Geschäfte machen kann. Ab 1,2 Promille nimmt die Fähigkeit drastisch ab, überteuerte Angebote aus der Entertainmentbranche kritisch zu würdigen oder Wechselgeld nachzuzählen. Wir trafen Gäste, die 650 € für Massagen ausgegeben hatten, mehr als für den gesamten Urlaub inklusive Flug. Das ist dann wie bei einem Börsencrash: das Geld ist nicht weg, es gehört nur Jemand anderem.

Die Umgebung
Die Umgebung unseres Resorts ist schnell beschrieben: zur rechten Seite grenzt das Gelände direkt an das nächste Hotel, das man wegen falscher Farbe der Armbändchen nicht betreten darf. Links gibt es ein vermülltes Ödland. Und landeinwärts grenzt das Areal an eine vierspurige Straße, an der einige Läden verzweifelt versuchen, Geschäfte mit Touristen zu machen, die sich aus der All-Inclusive-Blase hierher verirrt haben.


Man kann auch ein Taxi nach Hurghada nehmen und sich dort auf einem Touristen-Souk ausnehmen lassen.

Ausflüge nach Luxor kann man sich sparen, denn in direkter Nähe des Hotels gibt es adäquaten Ersatz.




Fazit
Wer im Winter ein paar sorglose Tage in warmer Sonne am Meer genießen möchte, der ist mit so einem All-Inclusive-Paket in Ägypten gut bedient. Man muss halt manchmal Augen und Ohren vor den Exzessen des Pauschaltourismus verschließen. Und man muss die arabische Mentalität abkönnen. Beides fiel uns nicht immer leicht. Aber jeder kann ja machen, was er will.
Übrigens: Auf dem Titelfoto dieses Beitrags ist das Hotel Luxor in Las Vegas zu sehen. Der Bericht über unsere USA-Reise ist in Arbeit. Bis bald.
So ’n Break out bei dem Wetter braucht man. Also die Erfahrungen sind eine gute Handreiche – um die Erwartungen im Griff zu haben. Aber Massagen in ÄGYPTEN? Seit wann ist das Tradition am Nil? Hamam könnte ich nachvollziehen. Mir scheint insgesamt, das alles ist exterritoriales Gelände. Danke für den Bericht und die Bilddokumentation und: Salamaleikum! Reiner
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Hallo Reiner,
Hanam gab es natürlich auch, aber ich glaube, die bieten in solchen Hotels einfach alles an, von dem sie glauben, dass es Geld bringt.
Und ja, mit Ägypten hat das nicht viel zu tun, wenn man das Resort nicht verlässt.
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Nach ueber zehn alles-inklusiv-Urlaubsreisen konnte ich mir meine Meinung ueber diese Art Urlaub bilden. Ich erinnere mich noch an meinen Urlaub in der Tuerkei. Da war es aehnlich wie in Aegypten. Man durfte Trinkgeld mit Euro Muenzen geben und wurde dann am Ende der Reise gefragt ob man die Muenzen doch bitte in Geldscheine umwechseln kann. Das habe ich natuerlich gemacht. Da ich auch noch in der Tuerkei eingekauft hatte wurde ich sofort bei meiner Rueckreise nach Deutschland freundlich vom Zoll begruesst. Diese Reise war im Dezember und das Schwimmen im Pool war wegen des kalten Wetters and wegen der Trockenheit im leeren Pool leider nicht moeglich. Ansonsten kann ich mich aber nicht beklagen.Das Essen war gut und niemand musste sich uebergeben. Man versuchte auch staendig uns wichtige Waren zu verkaufen. Das Problem loeste ich jedoch sehr schnell als ich darauf hinwies dass ich keine Kreditkarte besitze.
Etwas anders war mein alles-inklusive Urlaub auf Zypern. Da habe ich auch Russen getroffen. Die haben gerne Wodka getrunken und sich trotzdem danach noch friedlich verhalten. Anders war das mit den Englaendern. Die haben nach reichlichem Whisky Genuss gleich Kriegserlebnisse ausgetauscht und wollten auch oft den naechsten Krieg gleich starten. Am schlimmsten war wohl mein Erlebnis um Mitternacht als sich zwei Leute lautstark vor meiner Tuer stritten und sich gegenseitig beschuldigten beim Geheimdienst zu arbeiten.
Am interessantesten war noch mein alles-inklusive Urlaub auf Margarita, einer Insel die zu Venezuela gehoert. Das Essen und Trinken war hervorragend. Das Unterhaltungsprogramm war hervorragend und der Pool mit frischem Wasser gefuellt. Es gab auch einige Besonderheiten. Ploetzlich entschied sich eine Dame mittleren Alters fuer ein oben-ohne Bad im Pool. Man liess Sie ungehindert gewaehren.Danach hoerten wir auch noch Laerm von den Umkleidekabinen. Meine Frau sagte da hat der Bademeister gerade die Reinigungskraft vergewaltigt. Offensichtlich hat sich niemand daran gestoert und nach etwa 10 Minuten kamen beide aus der Kabine heraus als waere nicht gewesen. Einen Notfall gab es aber auch. Ein Inder aus Trinidad hatte offensichtlich soviel Rum getrunken dass er stockbetrunken in den Pool gefallen ist.Als er nach zwei Minuten aufhoerte sich zu bewegen halfen Ihm dann die anderen Badegaeste wieder an Land zu kommen. Er konnte gerettet werden weil auch der Bademeister gerade nichts anderes zu tuern hatte und eifrig zur Hilfe kam.
Wer sich einfach nur erholen moechte dem empfehle ich einen alles-inklusive Urlaub auf Malta. Da ist es zwar etwas teurer aber man wird beim Labranda Riviera Resort nicht von Strassenhaendlern und Trunkenbolden belaestigt.
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Puh, da hast du ja richtig viel Erfahrung mit all inklusive. Und manche Eigenartigkeiten scheinen ja weiter verbreitet zu sein als ich dachte.
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Wer mit dem Auto anreisen moechte dem empfehle ich einen all-inklusive Urlaub im Maristella Resort auf Korsika. Da war ich schon zwei Mal. Das Essen ist zwar nicht so reichhaltig wie anderswo aber vollkommen ausreichend. Trinken darf man auch so viel wie man will aber es gibt neben alkoholfreien Getraenken nur Bier und Wein. Wenn man mit dem Auto dort angekommen ist kann man natuerlich auch Ausfluege unternehmen aber es werden auch Busfahrten mit deutsch sprechender Fuehrung angeboten. Der Resort ist unter deutscher Leitung und nach Trinkgeld fragt Niemand.
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Das klingt doch schon eher nach dem, was ich unter Urlaub verstehe. Mit eigenem Auto ist man halt einfach unabhängiger.
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All inclusive Urlaub ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Für mich war es einmal und nie wieder…
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Ja, das ist schon speziell. Man lebt in so einer Blase und bekommt vom Land wenig mit.
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Ganz so auschweifend ging es auf Fuerteventura dann doch nicht vor sich. Der Lärm aus der Bar war um Mitternacht schlagartig vorbei. Essen konnte man bis 21.00 Uhr und gratis trinken bis 23.00 Uhr. Zum Glück war dort ja auch ein Hinterland, das man geniessen konnte. Aber zu all inclusive habe ich keine Lust mehr. Man isst einfach zu viel und zu ungesund.
“ … die einzige Zumutung war, dass man für den Mitternachts-Imbiss vom Restaurant ins Bistro wechseln musste.“ Neiiiiin, unfassbar!!!
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Doch! Eine Zumutung, nicht wahr? 😉
Die Versuchung ist schon groß, zu viel zu essen. Diät ist das nicht. Nach ein paar Tagen wird aber auch das schönste Buffet langweilig.
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Das stimmt, nach den ersten beiden Tagen habe ich wesentlich weniger gegessen.
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Herrliche Beschreibung! Als wir mal im All Inclusive Urlaub waren, ging mir das raffgierierige Verhalten der Mitmenschen schon sehr auf die Nerven. Viel besser war es, als wir ein verhältnismäßig teures Angebot gebucht hatten. Hört sich arrogant an, war aber tatsächlich so … Wart ihr wirklich nicht in Luxor?
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Ich finde das nicht arrogant, sondern plausibel. Es ist doch erstmal eine wertfreie Beschreibung deiner Beobachtungen.
Ja, wir hatten auf alle Ausflüge verzichtet, mit dem Gedanken irgendwann mal eine richtige Kulturreise zu den alten Ägyptern zu machen. Hätte uns einen ganzen Tag gekostet.
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Ich war schon mal. Ich will nicht mehr. Obwohl, so viel gesoffen wurde vor 10 Jahren noch nicht😜 …
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Tja, der Tourismusbereich entwickelt sich halt auch weiter, manchmal nicht zum Vorteil. 😉
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Jetzt musste ich doch glatt nochmal checken, wo wir letzten November waren. Nein, tatsächlich, es war nicht Hurghada sondern Marsa Alam. Sieht alles, aber wirklich alles, komplett identisch aus, einschließlich der Ladenzeilen im Shoppingbereich. Allerdings wussten wir schon, worauf wir uns einlassen. Da wir einen großen Teil des Tages tief unter Wasser verbringen (da wo man die Korallen nicht zertrampeln kann), hält sich die Kalorienzufuhr in Grenzen und der Magen ist mittlerweile erprobt. Ansonsten werden sämtliche Einkaufsmöglichkeiten und Zusatzangebote gemieden, da hab ich ein echt dickes Fell. Nach einer Woche im Dauerwind reicht es mir aber in der Regel auch wieder.
Das beeindruckendste All-Inklusive-Erlebnis hatten wir aber auf den Kap Verden. Da waren sogar die Möbel an die Dauerfütterung der Zielgruppe angepasst und so stabil, dass man zum Verschieben eines Stuhls einen Möbelpacker engagieren müsste.
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Erstaunlich, das scheint ja fast so eine Art Franchise zu sein. Das interessante ist ja, dass niemand gezwungen wird, das Essensangebot auszunutzen. Aber die Versuchung ist halt schon groß.
Der Wind scheint dann ja auch ein bekanntes Phänomen zu sein.
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Bei der reichhaltigen Menükarte muss der Ibis aufpassen, dass nicht auch er aus Versehen auf dem Teller eines Gastes landet 🙂
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😂😂😂
Wer weiß, einmal gab es auch Hühnerfrikasee, das schmeckte etwas eigenartig.
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Was du beschreibst, ist vielleicht nicht unbedingt die eigentliche arabische Mentalität, es ist vielmehr das Verhalten der Leute an besonders touristischen Orten, wo man weiß, dass man den Touri gut ausnehmen kann. Dieses „Anquatsche von der Seite“ kann ich überhaupt nicht abhaben, weshalb es mich bislang nicht in Länder wie Ägypten oder Marokko zog (da soll es besonders schlimm sein). Den Nepp hast du aber auch in Sri Lanka, in Senegal, in Kenia…
Oh ja, die Russen am Buffet. Das ist wie ein Naturereignis, man geht besser in Deckung oder schärft schon mal das Buttermesser. Wenn ich bedenke, wieviel Essen da im Nachgang weggeworfen wird. Schwaben: spannend, ich hatte bislang noch nicht das Glück, sie abseits ihres natürlichen Habitats zu beobachten 😉
All Inclusive kann reizvoll sein. Dieses süße Nichtstun, das eigentlich nur aus dem Weg zum Buffet und an den Pool besteht.
Diarrhoe: keine Ahnung, wieso, aber immerzu, wenn mir jemand von Reisedurchfall berichtet, fällt in diesem Zusammenhang „Ägypten“. Ägypten scheint schon sprichwörtlich für Montezumas Rache zu stehen. Mal schauen, wie gut ich das Essen überstehe, sollte ich mal dort sein.
600 Euro für Massagen? Das ist krass. Aber irgendwo nachvollziehbar. Man hört im Urlaub auf, nachzurechnen, weil man sich denkt: jetzt gönne ich mir das doch mal, ohne auf das Geld zu schauen. So ging es uns auch. Doch was lernen wir daraus: niemals den Kopf abschalten. So sorglos man sich auch fühlen mag.
Liebe Grüße
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Da hast du recht, das hat mit Ägypten nichts zu tun. Ich kann es sogar verstehen, dass die Menschen versuchen, ihren Lebensunterhalt mit den Touristen zu verdienen. Aber trotzdem gibt es da Unterschiede. In Asien oder Südamerika versucht man das auch, aber viel dezenter. Und wenn der Tourist nicht will, dann lässt man ihn in Ruhe.
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Und Beobachtungen am Buffet finde ich generell reizvoll, egal wo.
Wenn du schon in Afrika warst, hast du dich vielleicht darmtechnisch schon qualifiziert für Ägypten.
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Naja, wer es braucht.
Wir guckten uns heimlich mal so eine Hotelanlage auf Korfu in den 80ern an.
Meine Eltern wollten deren Garten/Park gerne sehen.
Also liefen wir da durch und staunten.
Aber so Urlaub machen hatte Familie Willers nie vor.
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Ja, wie bereits geschrieben ist das auch nicht unsere Lieblingsreiseform. Hat sich so ergeben, weil wir mit anderen zusammen gefahren sind. Ich hatte es mir aber ehrlich gesagt schrecklicher vorgestellt.
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Ich war ein paar Kamel-Schritte weiter im Arabia Azur, aber ähnliches Konzept. Alkohol, Schaum … so „ägyptische Kultur“ halt … 😉
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😂😂😂.
Nicht zu vergessen die Kleopatramassage.
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Kleopatra… Kleopatra… Ach ja, das war doch die hübsche da … aber die war da mit einem Römer zugange
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Also mich hatte es auch schon 2 x nach Ägypten [Alexandria] verschlagen, das erste und das letzte Mal. In meinen Augen die größte Müllkippe südlich der Alpen, man musste diesen Gestank schon mögen, um durch irgendeine Bibliothek zu schlendern, so zwischen Kotze und nicht abgeholtem Biomüll bei 35,2 Grad im Schatten.
Halleluja
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😮 Das klingt schrecklich! Kairo soll auch sehr gewöhnungsbedürftig sein, habe ich gehört…
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Die Ägypter hatten geplant, eine neue Hauptstadt zu bauen, weil Kairo im Müll, Dreck und der Kacke erstickt. Tote Hühner oder halbmumifizierte Hunde am Straßenrand war da noch das kleinste Übel… also, zuschütten und nebenan neu bauen. Über den Stand der Dinge kann ich leider nichts sagen, weil mich dieses Land nicht einmal primär noch interessiert
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Au weia, das klingt übel…
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Ha! Wie großartig ist das denn!?! Du hast das alles so plastisch beschrieben, dass ich einen All-In-Selbstversuch nun glatt zu den Akten legen kann. Ich war quasi live dabei, und das völlig kostenlos! Ja, da staunt der Schwabe, gell?
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Ach, und ich dachte, mein Bericht würde dich zur Nachahmung inspirieren 😏.
Nee, schon klar, dass Individualreisende wie du dort nicht hinwollen. Nicht mal koschdelos.
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Für mich wäre das die absolute Hölle, allein schon optisch. Aber schön geschrieben 😉
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Kann ich gut verstehen. Wir sind ja auch keine Fans dieser Urlaubsform. Ich verstehe aber auch, wenn Menschen diese bequeme Art des Urlaubs schätzen. Zum Glück sind nicht alle gleich mit ihren Urlaubsvorstellungen, sonst gäbe es Gedrängel…
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Was mich eigentlich interessiert: Was rauchen die Kinder auf dem Bild? Joints? Sind das Bongs? Oder was? –
Ja, meine Erfahrungen mit Pauscheltourismus sind ähnlich. Wenn das Angebot an quasi kostenfreien Angeboten in früherer Zeit auch nicht so üppig war. An die Schaumparty kann ich mich gar nicht erinnern, vermutlich ging das Trinkspiel schon vorher los. (Allerdings war das auch nicht Ägypten, allenfalls Tunesien)
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Falls du das Bild im Aufzug meinst, das ist mir auch ein Rätsel. Man müsste den Grafiker fragen, was er sich überhaupt dabei gedacht hat. Wenn überhaupt.
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Oft passen Grafik und Text nicht zusammen. Ich wundere mich zum Beispiel über Läden, die ein Schild haben, auf dem eindeutig ein Pudel oder ein Schäferhund abgebildet ist, aber der Text lautet auf ein Verbot für alle Hunde. Was für eine Art der Generalisierung soll das denn sein?
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terrific! Global Decline in Shark Finning Reported 2025 heavenly
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thank you for your comment
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