Fuerteventura

Tag 4 – Mittwoch

Ich bin wieder früh wach und gehe an den Strand zum Joggen. Ich habe das Gefühl, ich könnte ewig weiter laufen, ohne Jemanden zu treffen. Doch, eine Möwe habe ich gesehen. Yoga am eigenen Strand hat schon was Besonderes. Wir sind allein, allein – allein, allein.

Diese Momente allein am Strand kann ich echt genießen. Das ist genau das, was ich früher in der Haupturlaubszeit an überlaufenen Hotelstränden vermisst habe. Allerdings sind es dann insgesamt doch ein bisschen viele Momente auf einmal. Da wünsche ich mir manchmal schon Jemanden, mit dem ich das teilen könnte und mit dem ich mal ein paar Gedanken austauschen könnte. Selbstgespräche sind auf Dauer keine gesunde Lösung.

einsamer strand

Nachmittags entdecke ich Renees Kite Center, versteckt in einem Palmenwäldchen direkt am Strand. Es gibt kostenloses WLAN unter der Voraussetzung, dass man sich während dem Surfen im Internet mit Drinks an der Bar bedient. Das klingt nach einem fairen Deal und ich lasse mir einen Caipirinha mixen. Als ich mir einen Strohhalm aus dem Spender nehme, zwinkert der Barkeeper mir vertraulich zu, als ob wir beide ein Geheimnis hätten. Komisch. Ob es daran liegt, dass ich einen rosaroten Strohhalm erwischt hatte? Ich. Bin. Nicht. Schwul. Noch nicht, jedenfalls.

blick von der liege auf den strand

Egal, nach dem dritten Drink ist mir eh alles wurscht. Als ich zurück zum Hotel gehe, fällt mir auf, dass der Sand viel, viel tiefer geworden ist, als beim Hinweg. Alles ist so anstrengend hier, man kann kaum geradeaus gehen, ohne zu stolpern. Irgendwas war wohl mit den Caipis nicht in Ordnung, meine Zunge und die Gesichtsmuskeln sind jedenfalls nicht mehr unter meiner Kontrolle. Ich habe dauernd ein dämliches Grinsen im Gesicht. Morgen steige ich um auf Mojitos.

7 Kommentare zu „Fuerteventura“

  1. Da bin ich gespannt, wie es weiter geht. Ob Jack seinen Folterern entkommen kann?

    Und natürlich auch dein Urlaub… *grins*

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  2. So, bin eben zu ende gekommen… Ich habe zu spät bemerkt, dass die ganzen sechs Seiten ein (!) Beitrag sind… Jeden Tag entspannt am Strand wandern, da lässt sich die Einsamkeit mit der Zeit doch aushalten 🙂

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    1. Ja, die viele Zeit ganz alleine war anfangs ungewohnt, aber dann ganz entspannend. Und letztendlich war das der erste Urlaub, in dem ich vor lauter Langeweile auf die Idee kam, meine Erlebnisse aufzuschreiben…

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  3. So beginnt es also… die längste Reise.
    Wobei, eine geschlossene Schneedecke ziehe ich einem Vulkanausbruch vor. Aus der Ferne mag er ja ganz interessant aussehen, aber wenn man näher herankommt, dann wird es allmählich ungemütlich. Das mag auch für den Schnee gelten, der im Winter fehlte und sich ins Frühjahr mogelt. Aber da ist ein großer Unterschied.

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