Gastbeitrag als Gegenargumentation zu Marcos‘ „sinnlosen Reisen“ – Teil 1: Wie konnte es eigentlich soweit kommen?
Lieber Marco und alle Leser deines „sinnlosen Reiseblogs“,
als mir Marco von der Umsetzung seines langgehegten Wunsches, „ich will Blogger werden“ (frei nach Grisu, dem kleinen Drachen, der Feuerwehrmann werden wollte) erzählte, war ich erst mal ganz perplex:
Marco ist unter die Blogger gegangen? Hä, hat ihn das Virus erwischt? Oder ist der Lagerkoller im Homeoffice soooo schlimm?
Aber auf den zweiten Gedanken und mit seiner Erläuterung, dass es zwar ein Reiseblog, aber inhaltlich eine eigentlich schräge Veranstaltung ist, habe ich ihn dann doch wieder entdeckt, „meinen Marco“.
Zu meiner Beziehung zu Marco (unsere Frauen müssen keine Angst um uns haben!) schreibe ich am Schluss noch Einwas. Und hier haben alle Nicht-Franken schon was gelernt: „Einwas“ – ein nicht allzu weit verbreitetes aber in Teilen Frankens durchaus gebräuchliches Wort – ist eigentlich selbsterklärend, oder? So wie „viertel Fünf“ = 16:15 Uhr.
Selbstverständlich war ich sofort Feuer und Flamme und habe Marco ad-hoc angeboten, den kompletten Gegenentwurf eines „sinnlosen Reiseblogs“ für ihn als Gastbeitrag zu schreiben.
Und somit versuche ich mich heute zum ersten Mal in meinem Leben als Blogger – zumindest außerhalb des Berufsalltags, wo E-Mails ja langsam „out“ sind.
Angekündigt war diese Reise als „Eine Reise fürs Leben“.
Wow, hört sich mächtig an. Also „schwere Kost“?
Nun, wenn man jetzt noch das Ziel kennt – Israel und Palästina – werden vermutlich die mittlerweile 50% Bevölkerung in unserem Staate, die sich laut jüngsten Umfragen nicht mehr den „beiden großen Kirchen“ verbunden fühlen, den Flyer schon mal in der runden Tonne ablegen.
Nicht wir – meine Frau und ich!
Das hört sich nach „Prävention gegen eine vorgezogene Midlife-Crisis“ an. Genau das richtige für uns.
Aber halt, sind wir nicht viel zu jung? Wir haben ja noch nicht mal eine 5 im Beginn unserer Altersangabe. Oh Gott (es geht ja schließlich ins „Heilige Land“), wir sprengen sicherlich den Altersschnitt der Gruppe. Müssen wir vielleicht damit rechnen, dass das Programm entgegen den Inhalten im Flyer vor Ort wegen der „Performance“ der Teilnehmer abgeändert werden muss? Wellness statt Wüste und Wadi?
Lange überlegt – wir wagen es.
Und dann geht’s los. Halt Stop: Nicht die Reise. Sondern die Vorbereitungstreffen. 3 an der Zahl + 5 Infobriefe. Weil es soll ja die „Reise fürs Leben“ werden und nicht ein sinnloses in der Welt Rumgefahre.
Beim zweiten Vorbereitungstreffen entdecken wir: Der Reli-Lehrer unseres Sohns ist dabei. Panik! Rückzieher? Wir wissen nach der Reise Dinge über den Reli-Lehrer, die unser Sohn besser nicht wissen sollte! Ach, Augen und Ohren zu und durch!
So, Marco, die erste Seite ist voll und wir sind noch gar nicht unterwegs.
Deshalb mein Vorschlag – will ja deine „Fangemeinde“ nicht verschrecken – wir machen einen Fortsetzungs-Reiseblog.
Tschüs und bis zum nächsten Mal – wer Lust auf mehr hat. Und dann gibt’s auch Bilder.